Donnerstag, 1. Dezember 2011

Frieden nun für Stuttgart? Von wegen...

Der Volksentscheid hat eines klar gemacht:
Man kann ein ganzes Völkchen für blöd verkaufen, indem man medial etwas anderes sagt, wie das, was tatsächlich abgestimmt wird. So dachten wohl über 90%, dass das Ausstiegsgesetz automatisch den Stop für S21 bedeuten würde, das stimmt aber gar nicht (zu lesen im Gesetz selber).
Das Gesetz wollte lediglich die Legitimation für die Landesregierung schaffen, dass wenn S21 kostenmäßig explodieren sollte, es aussteigen dürfte, also etwas sehr vernünftiges, weil sie die anderen Vertragspartner dann zu mehr Kostenersparnis motiviert hätte.
Nun aber haben wir mit Stuttgart 21 eine Gelddruckmaschiene für die Bahn und deren Kreise, das Land muss zahlen, womöglich (bzw. ziemlich sicher) mehr, wie jetzt zugesichert wurde. Das Argument heißt dann ziemlich sicher:
"Wollt ihr nun wegen 1, 2 oder 3 Milliarden die schon getätigten Investitionen für nichtig erklären?"
S21 kann locker über 7 Milliarden kosten, ein nicht all zu kleiner Teil geht da auch in die Lobbyarbeit, übrigens oft so, dass Leute an gewissen hebeln dahingehend 'ermuntert' werden, auch anderweitig entsprechend sich zu verhalten?! So ist das zumindest meistens, wenn Leute 'installiert' werden.
Es richtet sich so zu sagen ein gewisses Syndikat ein, das es einerseits vorher schon gab, andererseits sich immer mehr und mehr absichert, nach Meinung mancher sich zu offensichtlichen Warlords entwickelt.
Um fit zu bleiben und die Macht auszubauen ist es da dann natürlich 'sinnvoll', immer wieder Exempel zu statuieren, und vor allem die Gegner von S21 zu kriminalisieren.
Nichts, aber auch gar nichts an Siegeserhabenheit ist von den Befürwortern seit dem Gewinnen des VE (Volksentscheid). Die Angriffe gegen die Befürworter von K21 oder SUMO21 gehen mit unverminderter Härte weiter, aber nicht etwa, weil sie K21 am liebsten weiter bauen würden, nein! Weil sie K21 Befürworter sind!
Es sind teilweise fast ähnliche Verhaltensweisen wie bei den NAZIs gegenüber den Juden  vorzufinden/ zu lesen. Der S21 Gegner sei von Grund auf ein Wesen, das es nicht verdient habe, als Mensch bezeichnet zu werden - das ist keine Seltenheit, man liest es sinngemäß immer wieder!
Während die K21 aufgrund der demokratischen (wenn auch stark manipulierten) Wahl eher ruhig geworden sind, sind die Befürworter eher noch aggressiver geworden, bestärkt durch den VE.
Aber hier wird nicht der Fehler gemacht, die allen Befürwortern von Stuttgart21 zu unterstellen. Es sind halt vor allem schätzungsweise die, die diesen Konflikt zum scharfmachen und aufhetzen nutzen wollen, es ist ein Ventil für persönliche Benachteiligung oder gesellschaftliche Diskriminierung, und die Bahn, die Presse und die Zukunft Stuttgarts  ist zwischen die Fronten gekommen.
Wenn dieser Konflikt nicht dahingehend gelöst wird, dass alle Fronten befriedet werden (bis Dato definitiv ja nur die Befürworter des Projektes!), wird sich aufgrund der schlechter werdenden wirtschaftlichen Situation ein Strudel des Untergangs entwickeln, der nach und nach immer größere Gesellschaftssteile hineinziehen wird.
Denn wer politisches Engagement bestraft, friedliches Demonstrieren niederknüppelt, Argumente mit Lügen aushebelt und und und, der kann kaum erwarten, dass darauf keine Reaktion folgen wird....
Wer aber meint, die 'Schwabenmetropole' den Funken auf andere Städte werfen wird, und ein großer Bürgerkrieg von Stuttgart aus die ganze Republik niederbrennen würde, dem sei gesagt, dass anderswo schon seit Jahren ähnliche Zustände angesagt sind. Da brennen dann eben Autos, da formieren sich rechtsradikale Bünde und erklären ganze Landstriche für national Befreite Zonen, da gibt es finanzielle Zustände wie in Griechenland - und nirgends ist Besserung zu erwarten.

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