Freitag, 2. Dezember 2011

Frieden nun für Stuttgart? Von wegen... (gemäßigte Version)

Der Volksentscheid hat eines klar gemacht:

Man kann ein ganzes Völkchen für blöd verkaufen, indem man medial etwas anderes sagt, wie das, was tatsächlich abgestimmt wird. So dachten wohl über 90%, dass das Ausstiegsgesetz automatisch den Stop für S21 bedeuten würde, das stimmt aber gar nicht (zu lesen im Gesetz selber).

Das Gesetz wollte lediglich die Legitimation für die Landesregierung schaffen, dass wenn S21 kostenmäßig explodieren sollte, es aussteigen dürfte, also etwas sehr vernünftiges, weil sie die anderen Vertragspartner dann zu mehr Kostenersparnis motiviert hätte.

Nun aber haben wir mit Stuttgart 21 eine Gelddruckmaschiene für die Bahn und deren Kreise, das Land muss zahlen, womöglich (bzw. ziemlich sicher) mehr, wie jetzt zugesichert wurde. Das Argument heißt dann ziemlich sicher:
"Wollt ihr nun wegen 1, 2 oder 3 Milliarden die schon getätigten Investitionen für nichtig erklären?"
S21 kann locker über 7 Milliarden kosten, ein nicht all zu kleiner Teil geht da auch in die Lobbyarbeit, übrigens oft so, dass Leute an gewissen hebeln dahingehend 'ermuntert' werden, auch anderweitig entsprechend sich zu verhalten?! So ist das zumindest meistens, wenn Leute 'installiert' werden.

Nichts, aber auch gar nichts an Siegeserhabenheit ist von den Befürwortern seit dem Gewinnen des VE (Volksentscheid). Die Angriffe gegen die Befürworter von K21 oder SUMO21 gehen mit unverminderter Härte weiter, aber nicht etwa, weil sie K21 am liebsten weiter bauen würden, nein! Weil sie K21 Befürworter sind!


Hier ist anzumerken, dass SUMO21 nichts anderes wie S21 ist, allerdings mit minimal anderem Streckenverlauf, also anstatt hinter dem Kopfbahnhof die Gleise zu verlegen, sie davor zu verlegen, man würde dann eine Straße (Arnulf Klett Platz) opfern, so aber opfert man den Park).



Während die K21 aufgrund der demokratischen (wenn auch stark manipulierten) Wahl eher ruhig geworden sind, sind die Befürworter eher noch aggressiver geworden, bestärkt durch den VE.

Aber hier wird nicht der Fehler gemacht, die allen Befürwortern von Stuttgart21 zu unterstellen. Es sind halt vor allem schätzungsweise die, die diesen Konflikt zum scharfmachen und aufhetzen nutzen wollen, es ist ein Ventil für persönliche Benachteiligung oder gesellschaftliche Diskriminierung, und die Bahn, die Presse und die Zukunft Stuttgarts  ist zwischen die Fronten gekommen.

Wenn dieser Konflikt nicht dahingehend gelöst wird, dass alle Fronten befriedet werden (bis Dato definitiv ja nur die Befürworter des Projektes!), wird sich aufgrund der schlechter werdenden wirtschaftlichen Situation ein Strudel des Untergangs entwickeln, der nach und nach immer größere Gesellschaftssteile hineinziehen wird.

Denn wer politisches Engagement bestraft, friedliches Demonstrieren niederknüppelt, Argumente mit Lügen aushebelt und und und, der kann kaum erwarten, dass darauf keine Reaktion folgen wird....

Wer aber meint, die 'Schwabenmetropole' den Funken auf andere Städte werfen wird, und ein großer Bürgerkrieg von Stuttgart aus die ganze Republik niederbrennen würde, dem sei gesagt, dass anderswo schon seit Jahren ähnliche Zustände angesagt sind. Da brennen dann eben Autos, da formieren sich rechtsradikale Bünde und erklären ganze Landstriche für national Befreite Zonen, da gibt es finanzielle Zustände wie in Griechenland - und nirgends ist Besserung zu erwarten.

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